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AutorenbildAnna Witzler

Meine Reise zur Geburtsmentorin und die Heilung meiner Weiblichkeit

Es war Frühling 2020, mitten in einer schlaflosen Nacht, als mir plötzlich bewusst wurde, dass ich beruflich etwas verändern wollte. Lehrerin zu sein, das fühlte sich nicht mehr richtig an – aber was sollte ich tun? Was war mein Weg? Wofür brannte mein Herz? Ich fragte mich: „Was habe ich zu geben?“ Und dann traf es mich mit voller Wucht: *Geburt*! Ich wollte anderen Frauen die Möglichkeit geben, die Kraft und Magie dieses Erlebnisses zu spüren, so wie ich es erlebt habe. Doch wie konnte ich das umsetzen?


Voller Enthusiasmus begann ich zu recherchieren, aber schnell merkte ich, dass Hebamme nicht in Frage kam. Ein dreijähriges Vollzeitstudium war mit kleinen Kindern weder finanziell noch zeitlich machbar. Doch dann entdeckte ich die Welt der Doulas – und etwas in mir regte sich. Noch in derselben Nacht rief ich die Leiterin von „Doula-Schweiz“ an und erzählte ihr von meinem Wunsch, Geburten zu begleiten. Sie nahm sich so viel Zeit, hörte mir zu und machte schließlich einen entscheidenden Vorschlag: „Warum schaust du dir nicht die Ausbildung zu ‚Geburt und Hypnose‘ an? Das könnte etwas für dich sein.“ Schon beim ersten Klick fühlte ich mich angesprochen, und ich entschied mich, diese Ausbildung zu machen.


**Die Ausbildung – Ein tiefgehender Schritt in die Welt der Geburt**


Nur wenige Monate später war es soweit. Eine ganze Woche, fernab meiner Kinder, tauchte ich in die Welt der Hypnose ein – speziell in Bezug auf Schwangerschaft und Geburt. Es war eine intensive Erfahrung, die mich nicht nur auf einer praktischen Ebene berührte, sondern auch auf tieferen Ebenen meiner Seele.


Eines der kraftvollsten Erlebnisse in dieser Woche war die Begegnung mit den weiblichen Archetypen. Wir begannen damit, uns selbst in Hypnose diesen neun verschiedenen Frauenfiguren zu stellen. Jede Frau stellte einen Archetyp dar, und es war faszinierend, wie sie sich für mich aufstellten. Die „Alte Weise“ berührte mich am meisten. Sie war die Einzige, bei der ich sofort spürte: *Das bin ich gewesen – und das will ich wieder sein!* Es war, als hätte ich in diesem Moment einen Blick auf meinen Seelenplan werfen dürfen.


Doch das war nicht alles, was an diesem Tag geschah. Während einer anderen Aufstellung, die von einer Teilnehmerin gemacht wurde, spürte ich plötzlich eine tiefe Resonanz in mir. Sie versöhnte sich mit der Liebenden in ihr, und die Energie der Heilung breitete sich im Raum aus – und traf mich mit voller Wucht. Es wurde mir schlagartig bewusst: *Auch ich muss meine Beziehung zur Liebenden heilen*. Ich ging hinaus, legte meine eigenen Archetypenbilder aus und bat um Heilung. Es war eine kraftvolle Erfahrung, als ich spürte, wie die Liebende ihren Platz in meinem Leben einnahm.


**Die tiefe Wunde der Weiblichkeit**


Was in dieser Sitzung begann, entfaltete sich nach und nach. Zu Hause, im Alltag, wurde mir immer bewusster, wie tief meine Ablehnung gegenüber meiner eigenen Weiblichkeit war. Besonders, wenn es um Komplimente oder sinnliche Wahrnehmungen ging. Wenn mein Mann mir sagte, wie schön oder sexy er mich fand, löste das bei mir nicht Freude aus, sondern Druck. Es fühlte sich nicht an wie ein Kompliment, sondern wie eine Erwartung. Für mich bedeutete es: „Ich will dich“, und dieser Satz drückte mich in eine Rolle, die ich ablehnte.


Dieses Gefühl begleitete mich schon lange, aber erst nach dieser intensiven Woche wurde mir klar, warum das so war. Tief in mir war die Vorstellung verankert, dass meine Weiblichkeit – meine Sinnlichkeit – gefährlich sei. Ich fühlte mich von ihr bedroht, anstatt sie zu feiern. Dieses alte Muster, diese Wunde, war so tief in mir verwurzelt, dass es Zeit und Geduld brauchte, um sie zu erkennen und zu heilen.




**Ein Jahr später – Der nächste Schritt in der Heilung**


Ungefähr ein Jahr nach dieser intensiven Ausbildung fiel mir zufällig ein Kartenset ins Auge: „Kraft der Weiblichkeit“. Als ich es sah, spürte ich sofort diese alte Ablehnung in mir aufsteigen und schloss die Seite. Doch die Karten ließen mich nicht los. Wenige Monate später beschloss ich, sie zu kaufen – nicht, weil ich mich sofort danach fühlte, sondern weil ich wusste, dass dies mein nächster Schritt in der Heilung war.


Es war ein bewusster Akt der Selbstliebe: Ich entschied mich, meinen Schatten zu begegnen, meine Wunden zu sehen und zu heilen. Und seitdem hat sich vieles in meinem Leben verändert. Stück für Stück, oft kaum merklich, aber immer in die richtige Richtung. Die Verbindung zu meiner Weiblichkeit, meinem Körper und meiner Sinnlichkeit wächst weiter, und ich lerne, sie als einen wertvollen Teil von mir zu sehen – anstatt sie abzulehnen oder zu fürchten.


**Mein Weg geht weiter**


Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende. Jeder Schritt, jede Erkenntnis bringt mich weiter auf dem Weg zu mir selbst. Die Verbindung zu den Archetypen, die Begegnung mit meiner eigenen Sinnlichkeit und Weiblichkeit – all das hat mich gelehrt, mich selbst in all meinen Facetten zu akzeptieren und zu lieben.


Noch einige Worte zum Titelbild:

Dieses ist viel später entstanden, entspricht aber heute meiner idealen Form und meinem Bild der Urweiblichkeit und der "Liebenden".

Die Liebende ist eine schwangere Frau in ihren absoluten vollen Weiblichkeit. Nichts ist schöner, nie ist eine Frau mehr in ihrer Weiblichkeit und Sinnlichkeit verankert. Nie ist die bewusste Präsenz der Frau in ihrem eigenen Körper so wichtig, wie in ihrer Schwangerschaft und Geburt.

Deshalb das Bild.




Bleib dran, wenn du mehr über meinen Heilungsweg und die weiteren Stationen meiner Reise erfahren möchtest. 🌿✨



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